Déjeuner sur l'herbe

Jede Gruppierung von Körpern gründet Gesellschaft. Déjeuner sur l’herbe. Das Frühstück in der Wiese. Klappt in deutscher Rede nur halbherzig. Faltenwurf in einer als Öffentlichkeit gedachten Umgebung. Die Belebung inerter Materie.

Jede Spur legt eine Fährte. Das Beiläufige eines Körperabdrucks ist der Beginn einer Reise zu einem weiteren Ruhepunkt, wo eine neue Form entsteht. Die Faltung erzählt von Druck und Gegendruck: Macht, Wille, Nachgeben, Beugen und Deklination. Eine Sprache der Materie, ohne Worte, ohne Grammatik. Stoff ist Gewebe, ist Hülle. Stoffreste – abgelegte Hüllen.

Die Arbeit Dejeuner sur l’herbe produziert ihre eigenen, weissen Lücken zwischen den körperlichen Eindrücken. Eingegossene Stoffe. Neubesiedlung durch eine un- sichtbare Hand. Erinnerungen oder Gefrierpunkte auf Oberflächen.

Aktion und Reaktion – man sagt, sie sind dasselbe. Irrweg oder Autobahn? Jemand bestimmt, welche Abkürzungen und Normen gültig sind. Ordnung ist das halbe Le- ben. Wo ist der Ort einer menschlichen Vorstellung von Ordnung? Ist die Anordnung ein Modell? Was tun Skulpturen unter sich? Wo treffen sich bauliche Normen und Konventionen einer Bekleidung? Sind sie Versprechen oder Kontrollverlust? Gäbe es noch die Weisen, sie würden wohl sagen: Beides!