Die Subjektivierung der Wiederholung Projekt A
Yves Netzhammer nimmt mit seinem Ausstellungsbeitrag für die Biennale Venedig Bezug auf den Kontext einer nach Nationen organisierten Leistungsschau. Die Durchdringung und Öffnung der Pavillonarchitektur geht einher mit dem Unterfangen, die visuelle Sprache für dasjenige zu öffnen, was durch nationale und kulturelle Grenzen ausgeschlossen ist. In seinen Bildarbeiten und Filmen für Venedig reibt Netzhammer dementsprechend Stereotype «des Fremden» und unkonventionelle, neue Ansichten des Eigenen aneinander. «Das Fremde» tritt auf in Form von verdrängtem psychischem Gehalt, ungesehenem Körperinnerem, Schattenkörpern, unterschiedlichen Hautfarben und Zeichen kultureller Andersartigkeit. Das Ineinandergleiten dieser Motive erzeugt ungewohnte Verhältnisse von Eigenem und Fremdem, Einzelfall und universalem Problem. Es sucht Auswege aus einem Denken in Gegensatzpaaren und provoziert die Auseinandersetzung mit den Mechanismen der Selbstverortung. Das Venedig-Projekt Netzhammers versucht auf diese Weise, wirkungsmächtige Problemlagen in Bildfragen zu überführen und mit bildsprachlichen Mitteln Empfindungsdimensionen zu erschliessen, über die sich das Selbst für Fremdes öffnet.